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#modernfotografieren

Anne Schneider
#modernfotografieren

Impulse

  • Analoge und digitale Fotografie
  • Fotoexperimente
  • Fotogramme
  • Neue Technik – neues Medium 
  • Fotoklasse Bauhaus Dessau
  • Walter Peterhans
  • Lucia Moholy – Wie ihre Dokumentionsfotografien die Rezeption das Bauhaus prägen 
  • László Moholy-Nagy – Fotoexperiment
  • Gertrud Arndt – Maskenfotos, eine Vorgängerin von Cindy Sherman?
  • Inszenierung heute und damals – Selfie-Fotografie/Social Media 
  • Frauen am Bauhaus – Fotografinnen am Bauhaus, eine Möglichkeit außerhalb der Weberei sich hervorzutun, da die Technik der Fotografie neu und noch nicht weit entdeckte war

Foto? Klasse!

Bauhaus-Fotografie – der Begriff ist heute etabliert. Er erweckt den Anschein eines Einheitlichen Bildes mit klaren Erkennungsmerkmalen. Genau genommen gibt es die Gruppierung der Bauhausfotografie als einen Genrebegriff aber nicht. 

Da ist zum Beispiel die bildgebende Fotografie von László Moholy-Nagy, für den die Arbeit mit der Kamera die Verbildlichung einer Idee und nicht die Abbildung einer äußeren Wirklichkeit war. Oder die Fotos von Walter Peterhans, der ab 1929 in Dessau die frisch gegründete Fotowerkstatt leitete: Ihm es um nichts anderes als eine präzise Vermessung der Wirklichkeit. T. Lux Feiniger wiederum interessierte sich für den sozialen Augenblick, Otto Umbehr, genannt Umbo, darf als Erfinder des expressiven Nahporträts und der Reportagenfotografie gelten. Und Gertrud Arnd wäre heute vielleicht für ihre außergewöhnlichen 43 Maskenfotos in den sozialen Netzwerken gefragt.

»Als ich nach Weimar kam, konnte niemand photographieren. Der einzige, der photographieren konnte war die Lucia Moholy, die hatte es gelernt. Die kam als Photographin ans Bauhaus. Und ich auch. Ich konnte ja photographieren.«

Gertrud Arndt 

»Ich saß dem Apparat gegenüber, ungefähr 2,00 m vom Fenster entfernt auf einem Stuhl. Hinter dem Stuhl lehnte ein Besenstiel, an dem ein kleingedrucktes Papier geheftet war. Auf dieses stellte ich scharf ein. Ausprobieren musste man Augenhöhe und Entfernung. Ein Selbstauslöser war nicht vorhanden, deshalb befestigte ich einen Zwirnsfaden am Auslöser, spannte ihn senkrecht zur Erde unter einen Gegenstand, der den Faden durchließ und so schwer war, dass der Apparat nicht umfiel. Das Ende des Fadens nahm ich in die Hand und zog – das war ganz einfach.«

Gertrud Arndt 

»Mich interessiert einfach das Gesicht; was macht man aus einem Gesicht, und da brauchen Sie nur die Augen aufreißen, schon sind Sie ein anderer, oder machen sie den Mund weit auf oder ähnliches, da ist man jemand anders und wenn man sich dann noch verkleidet ... doch, das ist man alles selber, Das ist so als wenn sie in den Spiegel gucken und Fratzen schneiden. Die meisten Menschen machen es doch. Jeder macht mal das Maul auf und zeigt seine Zähne. Und so etwas ist das auch, nichts Anderes. Im Grunde ein Spiegelbild.«

Gertud Arndt

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»A priori ist Photografie ebensowenig Kunst wie andere Techniken auch: jemand der malt, zeichnet, radiert – oder photografiert, braucht deswegen noch lange kein Künstler zu sein. Nicht Technik und Werkzeug bestimmen, was Kunst ist, sondern der Mensch, wenn er die Gabe hat damit Kunst zu schaffen.«

Lucia Moholy